Presseinfo zum Konzertprogramm 2012
Johann Sebastian Bach: Hohe Messe in h-Moll
„Das größte Kunstwerk, das die Welt je gesehen hat…“
– so äußerte sich der Komponist Carl Friedrich Zelter 1811 über die h- Moll- Messe (BWV 232) von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750).
Von seiner Faszination hat dieses großartige Werk bis heute nichts verloren, es bleibt ein besonderes und anspruchsvolles Werk. Im Gegensatz zu Bachs großen Oratorien mit ihren Arien und Rezitativen gibt es in der h-Moll-Messe nur wenig solistische Teile. Das reich besetzte Orchester hat begleitende Funktion. Für den Chor ist es jedoch die größte Herausforderung, so dass sich Laienensemble eher selten an diese Aufführung wagen.
Selbst die Uraufführung durch die Berliner Singakademie unter der Leitung von Carl Friedrich Zelter fand erst Jahre später nach dem Beginn der Proben statt (vermutlich um 1834.
Bach selbst hat die vollständige Aufführung seiner h-Moll-Messe nicht mehr erlebt. Zwischen 1724 und 1749 entstanden, teilweise aus vorhandenen Kantaten zusammengesetzt und mit dem Text der lateinischen Messe unterlegt sowie mit weiteren neuen Kompositionen vervollständigt, ist die Entstehung in allen Einzelheiten bis heute nicht genau bekannt.
Die h-Moll-Messe orientiert sich mit ihrem lateinischen Messetext an der Grundform des Gottesdienstes (Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei). In beeindruckender Weise bringt jedoch die Verknüpfung von textlichem Inhalt und der jeweiligen kompositorischen Umsetzung in der Musik den tiefen Glauben Johann Sebastian Bachs zum Ausdruck.
Die Hohe Messe in h-Moll wird häufig als Bachs geistliches und musikalisches Testament bezeichnet.
Der Bach-Experte Helmut Rilling schreibt:„So ist Bachs h-moll-Messe die Zusammenfassung seines Lebenswerkes. Mit der souveränen Verfügbarkeit aller von ihm entwickelten instrumentalen und vokalen Kompositionstechni¬ken und ohne durch die Notwendigkeit einer Aufführung hierzu veranlaßt zu sein, setzt Bach sich auseinander mit der zentralen Aussage christlichen Glaubens.“ (in “J.S.Bach’s H-Moll-Messe“, S.4)
Mit dem Dona nobis pacem im Schlusssatz wird die eindringliche Bitte um Frieden unterlegt mit der Musik des Gratias agimus aus dem „Gloria“ (Dank sagen wir dir wegen deiner großen Herrlichkeit). Johann Sebastian Bachs Gewissheit, dass dieser Frieden uns von Gott geschenkt wird, macht aus der Bitte um Frieden einen großen Lobpreis Gottes.
„DSGl“ - Deo soli gloria – allein zum Ruhme Gottes“ stand von Bachs Handschrift unter dem letzten Abschnitt seines vollendeten Werkes.
Der Brandenburger Motettenchor unter der Leitung von Kirchenmusiker Fred Litwinski wird das Werk gemeinsam mit Mitgliedern des Orchesters der Komischen Oper Berlin aufführen. Die Solisten sind Andrea Chudak (Sopran), Bettina Denner (Alt), Ralph Eschrig (Tenor) und Rich Cho (Bass).
23. Sept. 2012, 17.00 Uhr, Klosterkirchen Neuruppin; 03. Nov. 2012, 16.00 Uhr, Maria-Magdalenen-Kirche, Eberswalde;
04. Nov. 2012, 17.00 Uhr, St. Marienkirche, Bernau,; 25. Nov. 2012, 17.00 Uhr, St. Gotthardt, Brandenburg